Eigentlich wollte ich nur einmal einen Marathon laufen, aber meine Frau ist auch auf den Geschmack gekommen. So beschlossen wir, gemeinsam einen Marathon in Wien zu laufen.
Die Anmeldung für den Wien Marathon 2020 war schnell gemacht. Als passendes Training haben wir uns auch gleich für den Syltlauf mit 33,333 km, der vier Wochen vor dem Marathon stattfindet, angemeldet.
Dann kam Corona. Auf Sylt war alles gebucht, der Lauf wurde abgesagt, ebenso der Wien Marathon. Das Wochenende auf Sylt haben wir noch mitgenommen. Am Sonntag mussten alle die Insel verlassen, unser Abreisetag war sowieso der Sonntag.
Wir konnten aber unsere Startnummer auf 2021 übertragen. Aber auch 2021 war uns noch zu unsicher und die Deadline für die Übertragung auf 2022 war noch mitten in der Corona-Zeit.
2023 wurde als neuer Lauftermin gesetzt. Wie es das Leben so spielt, kam es anders. Meine Frau darf aus gesundheitlichen Gründen keinen Marathon mehr laufen. Aus der Traum.
Zum Glück hatte sie bereits 2019 ihren Syltlauf mit 33,333 km in 2019 erfolgreich gemeistert.
Der Wien Marathon ist einer der wenigen Marathons, bei denen man auf der Strecke noch in einen Halbmarathon wechseln kann. Auch wollten wir uns das Wien-Wochenende nicht nehmen lassen.
Mit fast 40.000 Läufern standen wir bei frischem aber schönem Wetter am Start auf der Wagramer Straße. Eine unglaublich gute Stimmung begleitet von Wiener Walzerklängen, war schon vor dem Start zu spüren.
Wir starteten beide als Marathonläufer und verkürzten dann auf den Halbmarathon.
Die Strecke führte über die Donau, durch den Prater, zum Schloss Schönbrunn und wieder zurück durch die Stadt zum Ziel beim Burgtheater.
Während des Laufes kam die Sonne heraus. Es wurde so warm, dass ich mich noch unterwegs meines zweiten Shirts entledigen musste.
Hitze war noch nie meine Lauftemperatur. Es ging nur noch darum die Stadt zu erleben und in das Ziel zu erreichen.
Das Ziel am Burgtheater war bisher der schönste Zieleinlauf aller Läufe. Die historische Kulisse rund um das Burgtheater ist kaum zu übertreffen.
Zufrieden, auch wenn es nicht meine Bestzeit war, nahmen wir im Ziel unsere Medaillen entgegen.
Nach fast vier Jahren Wartezeit hatten wir endlich unseren Lauf in Wien. Es war zwar kein Marathon, aber die restlichen Tage in Wien haben uns mehr als entschädigt.
Wer noch nie in Wien war, die Stadt bekommt von uns auf jeden Fall einen Daumen hoch und eine klare Empfehlung für einen Besuch. Wir werden auf jeden Fall wieder nach Wien fahren, auch ohne Lauf.
